Musik
Wie die Welt nach Rorbas kam – Kultur-Rorboz feiert seinen zehnten Geburtstag
Datum | 25. Juli 2023 |
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Verfasser | Kultur Rorboz |
Adresse | Kultur-Rorboz, Martin Born, Kirchgasse 19, 8427 Rorbas |
Internet | www.kultiur-rorboz.ch |
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Telefon | 079 358 14 08 |
Beschreibung
Sie mussten sich gegen starke Konkurrenz in der spektakulären Szene des kubanischen Son durchsetzen, um eine Bewilligung für einem Auftritt im Ausland zu erhalten. Die aufregende Reise führte den Sonero Carlos Martínez und die Gruppe Son Iroso nach…Rorbas. Ins Dorf im Zürcher Unterland, in dem die Weltmusik seit Jahren einen festen Platz hatte, das Café Rorboz solche Konzerte durchführte und sich nach einem Besitzerwechsel eine Gruppe Musikbegeisterter den Verein Kultur-Rorboz gegründet hatten. Das Ziel der Gruppe: Die Welt ins Dorf bringen - mit hochstehender Musik aus allen Ecken von fünf Kontinenten. Es fehlen nur Australien und die Antarktis...
Der Anfang war ein toller Erfolg. Die Rhythmen, die wir vom Buena Vista Social Club kennen, rissen alle mit. Das Publikum war begeistert. Die Lust auf mehr war da, die Neugier geweckt. Die Erwartungen waren hoch, und sie wurden erfüllt.
Seither sind genau zehn Jahre vergangen. Zehn Jahre, in denen nach einem Konzert noch nie jemand enttäuscht nach Hause gegangen ist. Und dies, obschon die Klänge oft fremd und anspruchsvoll waren. Der Elan ist ungebrochen. Im Café Rorboz findet am Sonntag, den 20. August, das 86. Konzert der Serie statt. Zum Jubiläum gibt es neapolitanische Musik mit der Gruppe Assurd.
Zehn Jahre Weltmusik auf höchstem Niveau. Mit Künstlerinnen und Künstlern, die in ihrer Sparte in der Champions League spielen würden. Die in Rorbas vor 50 bis 80 Zuschauern den Auftritt genauso geniessen, wie wenn sie vor ein paar 100 oder paar 1000 spielen würden. Ein Beispiel nur: Amira Medunjanin, die „Stimme Bosniens, auch die Königin des Sevdah“ genannt, hatte ein paar Wochen nach dem Konzert in Rorbas einen Auftritt vor 4000 Zuschauern in der im Krieg zerstörten und wiederaufgebauten Olympia-Eishalle von Sarajewo. In der ersten Reihe sassen Botschafter aus aller Welt.
Dies alles wurde möglich durch das Zusammenspiel glücklicher Voraussetzungen und Zufälle. Möglich auch dank
- dem Café Rorboz, dem 1998 eröffneten Dorf-Kafi. Es entstand auf genossenschaftlicher Basis und durch die Initiative von Anne-Kathrin Glauser, die es während 15 Jahren führte und zu einem wichtigen Begegnungsort im Dorf machte. Regelmässig durchgeführte Konzerte verhalfen ihm zum Namen Kulturcafé. Heute wird es von Dominique Romanescu und ihrem Mann, Bruno Da Silva Soares, geführt.
- Hugo Faas, dem wohl besten Kenner der Weltmusik in der Schweiz, der seit über 50 Jahren Konzerte organisiert, seit 1981 in Rorbas wohnt und schon damals für die „Kulturbrugg“ Rorbas-Freienstein Spitzenmusiker nach Rorbas brachte. Als das Café Rorboz vor zehn Jahren von der Genossenschaft an Sonja Dale verkaufte wurde, ergriff er die Initiative und gründete zusammen mit Freunden den Verein Kultur-Rorboz, mit dem Ziel, im „Säli“ des Cafés jährlich acht bis zehn Konzerte durchzuführen. Hilfreich dabei: die Rorboz-Genossenschaft, der die Liegenschaft mit Wohnungen gehörte, konnte in den zehn Jahren Rückstellungen machen, die dem Gesetz entsprechend gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung gestellt werden mussten. So erhielt Kultur-Rorboz ein beachtliches Startkapital, mit dem die Defizite gedeckt werden konnten. Heute kann der Verein dank den Beiträgen der 72 Mitglieder, sowie der Unterstützung durch die Gemeinde Rorbas und den Kanton Zürich eine ausgeglichene Rechnung präsentieren. Wichtig war auch, dass mit Walter Fuchs stets ein Tontechniker aus Freienstein zur Verfügungstand, der schon zu Zeiten der «Kulturbrugg» für den guten Sound gesorgt hatte.
- der Gratisarbeit der Vorstandsmitglieder von Kultur-Rorboz sowie der privaten Unterbringung und Verpflegung der Gruppen. Eine professionelle Organisation würde pro Konzert wohl etwa mit 5000 bis 7000 Franken rechnen müssen. Bei Kultur-Rorboz sind es zwischen 2000 und 3000 Franken.
- der reformierten Kirche Rorbas-Freienstein-Teufen, die uns die Kirche für ein Konzert in der Nachweihnachtszeit zur Verfügung stellt. In der Kirche waren unter anderen Amira Medunjanin,"die Stimme Bosniens oder auch Königin des Svedah", der begnadete Gipsy Gitarrist Biréli Lagrène, die mitreissende Kenianerin Claudia Masika (die den Kirchturm wackeln liess), und die «Stimme der Bretagne,» Annie Ebrel, zu Gast. Zur festlichen Stimmung tragen jeweils der Lebkuchen und der Glühwein bei, die nach den Konzerten genossen werden konnten.